Stellenwert und Probleme der Ausbildung
Ohne Bildung und Forschung würden wir heute vermutlich noch in Höhlen hausen und unseren Alltag mit Nahrungssuche verbringen. Die Basis für unser heutiges Leben haben wir uns also über Jahrhunderte wortwörtlich erarbeitet. Diese Tatsache hat bereits Diogenes von Sinope im Antiken Griechenland begriffen. Ihm wird das folgende Zitat zugeschrieben:
Die Grundlage eines jeden Staates ist die Ausbildung seiner Jugend.
Nicht ohne Grund nimmt der Etat für das Bundesministerium für Bildung und Forschung einen nennenswerten Anteil am Bundeshaushalt der Bundesrepublik Deutschland ein. Der Bundeshaushalt für 2023 wurde am 25.11.2022 im Deutschen Bundestag beschlossen und stellt für das genannte Ministerium insgesamt 21,5 Milliarden Euro zur Verfügung (siehe hier und hier).
Aufgrund des Föderalismus-Prinzips in der Bundesrepublik Deutschland liegt die Feuerwehr überwiegend im Verantwortlichkeitsbereich der Bundesländer. Sie haben die Gesetzgebungskompetenz inne und stellen die Feuerwehrgesetze auf. In Baden-Württemberg gilt dieses Feuerwehrgesetz. Darin ist gemäß § 20 definiert, dass die Landesfeuerwehrschule eine Einrichtung des Landes zur Aus- und Fortbildung der Angehörigen der Feuerwehren ist. Die Landesfeuerwehrschule gibt wiederum Lernzielkataloge für die Kreisausbildung heraus, welche die Inhalte und Lernziele der verschiedenen Lehrgänge vorschreiben. Zusammen mit den Feuerwehrdienstvorschriften (insbesondere FwDV 2) wird somit klar, dass die Aus- und Fortbildung zum Glück nicht nur auf Staatsebene, sondern auch bei der Feuerwehr auf Landesebene einen sehr hohen Stellenwert hat.
Ausführliche Lernzielkataloge, gute Dienstvorschriften und Gesetze sind allerdings noch keine Garantie für eine erfolgreiche Ausbildung. Egal wie hoch die inhaltlichen Ansprüche sind, wenn die Themen nicht qualitativ, abwechslungsreich und motivierend vermittelt werden können, dann ist die Ausbildung bereits bei der Planung zum Scheitern verurteilt. Gerade bei der Feuerwehrausbildung ist dies nicht immer einfach, da es in diesem Bereich fast nie homogene Gruppen gibt. Die Lehrgangsteilnehmer unterscheiden sich in diversen Aspekten:
- Viele Teilnehmer treten mit 17 Jahren von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung über und besuchen in diesem Zuge den ersten Feuerwehrlehrgang. Andere Teilnehmer sind klassische Quereinsteiger, die im gehobeneren Alter den Wunsch verspüren, sich ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren.
- Wenn es Teilnehmer unterschiedlichen Alters im Lehrgang gibt, bedeutet dies auch immer, dass sich die Teilnehmer in unterschiedlichen Lebensabschnitten befinden. Die einen befinden sich noch in der schulischen Ausbildung, studieren oder machen eine Ausbildung. Die anderen haben neben kurzweiligen Fortbildungen seit Jahren an keiner Ausbildung mehr teilgenommen. Erst auf den zweiten Blick wird an dieser Stelle ein weiteres Problem deutlich: auch zwischen Schule, Studium und Ausbildung gibt es massive Unterschiede. So sind die einen daran gewöhnt, sich Inhalte selbst zu erarbeiten bzw. große Wissensmengen in kurzer Zeit aufzunehmen und die anderen sind wiederum an kleine Wissensmengen im Präsenzbetrieb gewöhnt.
- Das unterschiedliche Fachwissen, das bei realen Feuerwehreinsätzen einen erheblichen Mehrwert bringt, erzeugt in der Ausbildung weitere Komplexität. Es ist nicht unüblich, dass in einem einzigen Lehrgang beispielsweise Mediziner, Mechaniker, Friseure, Soziologen und Informatiker zusammen in einem Lehrsaal sitzen. Zu beachten ist außerdem, dass manche Teilnehmer aus der Jugendfeuerwehr kommen und dadurch bereits viele Lehrinhalte kennen.
Natürlich könnte man an dieser Stelle die genannten Aspekte einfach ignorieren und den Lehrsaal wie im Titelbild vorbereiten. Anschließend stellt man sich vor die Teilnehmer und führt vorne 45 bzw. 90 Minuten lang einen Monolog. Dann wird allerdings folgendes passieren: die Teilnehmer schalten abhängig von der individuellen Toleranzgrenze nach wenigen Minuten gedanklich ab und am Ende bleibt mit viel Glück der ein oder andere Monologsfetzen im Gedächtnis hängen. Letztendlich ist das sowohl für den Ausbilder als auch für die Teilnehmer verschwendete Zeit. Aus diesem Grund stellen sich mir bereits beim Anblick eines Lehrsaals wie im Titelbild die Nackenhaare auf!
In meinen Augen muss Ausbildung komplett neu gedacht werden. Weg von Stuhl, Tisch und Ausbilder vorne vor allen. Wie wäre es stattdessen mit abwechslungsreichen Methoden, wodurch die Teilnehmer immer wieder auf neue Art und Weise aktiviert werden? Der Ausbilder muss von seiner dominanten, wissensvermittelnden Rolle zurücktreten und dazu übergehen, die Teilnehmer beim gemeinsamen Erarbeiten/Lernen zu unterstützen. Letztlich ist der Mix der Methoden der entscheidende Faktor: die Teilnehmer brauchen Pausen, in denen der Ausbilder in den Vordergrund rückt. Dann muss es aber wieder Abschnitte geben, in denen der Ausbilder unsichtbar wird und nur noch indirekt die Teilnehmer lenkt – im Idealfall so, dass sie es überhaupt nicht mitbekommen. Wichtig ist zudem, kein stures Konzept zu haben, das bei jedem Lehrgang exakt so wiederholt wird. Die Zielgruppe muss analysiert und der Lehrgang abhängig von diesem Ergebnis individuell gestaltet werden. Außerdem muss der Fokus ganz klar auf dem wirklich notwendigen Wissen liegen. Relevant ist das, was letztendlich nach dem Unterricht bei den Teilnehmer hängen bleibt und nicht das Wissen, mit dem der Ausbilder glänzt (oder glänzen will).
Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere heutigen digitalen Möglichkeiten einen großen Beitrag dazu leisten können, Ausbildung auf die nächste Ebene zu heben und möglichst schnell weg von der traditionellen Wissensvermittlung zu kommen. Aus diesem Grund werde ich in diesem Artikel nur auf die digitalen Aspekte eingehen. Auf die unterschiedlichen Methoden und die moderne Lehrgangsgestaltung, wie im vorangegangenen Abschnitt beschrieben, werde ich aus Zeitgründen nicht weiter eingehen. Vielleicht werde ich dazu in Zukunft noch einen weiteren Artikel schreiben.
Digitale Möglichkeiten innerhalb des Lehrsaals nutzen
"Ich arbeite digital, ich verwende Powerpoint bzw. Keynote" – zugegeben, an dieser Aussage ist faktisch erstmal nichts falsch. Wer von einem Overheadprojektor und Papierkopien auf Powerpoint umsteigt, der arbeitet tatsächlich digital(er). Die Frage ist nur, ob dieser Ansatz tatsächlich das Gelbe vom Ei ist. Grundsätzlich bin ich ein Fan von Powerpoint, solange sie nicht die einzige verwendete Methode ist und einige Spielregeln eingehalten werden. Den Moment kennt schließlich jeder: ein nur mäßig motivierter Vortragender, eine monotone Stimme, die Schnittmenge zwischen Folientext und Sprache ist exakt eins und kein Einbinden der Zuhörer. Ich schalte bei solchen Vorträgen bereits ungewollt nach wenigen Minuten ab. Selbst wenn mich das Thema interessiert, kann ich solchen Vorträgen meistens nicht lange folgen. Dabei helfen schon wenige Maßnahmen, um Zuhörer bei Powerpoint-Vorträgen bei Laune zu halten:
- Die Inhalte motiviert und mit lebhafter Stimme vortragen. Das hört sich erstmal schwierig an, ist es aber nicht, wenn man sich selbst für das Thema begeistern kann – und das ist hoffentlich bei jedem Ausbilder der Fall.
- Nicht stur von den Folien ablesen, sondern Stichpunkte als Unterstützung nutzen. Falls es das Thema zulässt, können auch Diagramme oder Grafiken als Vortragsgrundlage dienen.
- Die Teilnehmer mit einbeziehen: vor neuen Kapiteln nach bereits vorhandenem Wissen bzw. Erfahrungen fragen oder konkrete Fragen zum gerade vermittelten Wissen am Ende eines Kapitels stellen.
- Dauerhaft den Bezug zur Praxis behalten, damit jedem klar ist, wofür er sich diesen Vortrag gerade anhört. Das kann mit einer Motivation zu Beginn kombiniert werden, die herausstellt, warum es für die Zuhörer sinnvoll ist, den gesamten Vortrag über aufzupassen.
Sollte die Powerpoint gleichzeitig als Dokumentation bzw. Skript für den Lehrgang dienen, stellt das den Vortragenden natürlich vor weitere Herausforderungen. In diesem Fall können die Inhalte mit anderen Methoden oder sogar praktisch vermittelt werden und die Teilnehmer können anschließend ihr Wissen mit dem Foliensatz abgleichen.
Wie bereits oben erwähnt, ist Abwechslung der Schlüssel zum Erfolg. Selbst eine lebhaft vorgetragende Powerpoint wird irgendwann langweilig. Aus diesem Grund kann die Powerpoint zum Beispiel um sinnvolle Videos ergänzt werden. Beim Ausbildungsabschnitt "Feuerwehr – Gefährliche Stoffe und Güter" nutze ich Videos unter anderem zur Motivation und als theoretische Fallbeispiele. Als Motivation dient ein Video der Tagesschau, welches durch einen realen Unfall deutlich macht, dass Gefahrguteinsätze immer und überall auftreten können. Berichterstattungen von Gefahrguteinsätzen anderer Feuerwehren dienen im Rahmen von theoretischen Fallbeispielen dazu, das vermittelte Wissen am Ende "praktisch" anzuwenden. Im Ausbildungsabschnitt "Rettung – Atemwegssicherung" dienen Videos dazu, wichtige Themen, die aus Zeitgründen nicht praktisch gemacht werden können, zumindest einmal "live" zu zeigen. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung des Larynx-Tubus.
Die Powerpoint muss aber nicht immer klassisch im Vordergrund verwendet werden. Ich unterbreche meine Präsentation gerne und zeige lediglich ein Video oder Foto als Vollbild im Hintergrund. Beim Ausbildungsabschnitt "Rettung – Strukturiertes Vorgehen" beispielsweise einen Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem Motorrad an einer viel befahrenen Kreuzung. Die Teilnehmer sollen in diesem Fall während der Präsentation alle nach vorne kommen und gemeinsam eine strukturierte Vorgehensweise entwickeln, die zwar auf dieses konkrete Fallbeispiel passt, letztlich aber als grundsätzliche Vorgehensweise verallgemeinert werden kann. Obwohl ich bei dieser Methode eine Powerpoint verwende, handelt es sich um keinen klassischen Vortrag und den Teilnehmern wird eine aktivierende Abwechslung geboten. Ein solches Hintergrundbild könnte beispielsweise so aussehen (Bild von Manuel Fuchs):
Ein weiterer, wichtiger Aspekt bei Powerpoint-Präsentationen ist die Position des Ausbilders. Wir leben mittlerweile in einem Zeitalter, in dem drahtlose Kommunikation problemlos möglich ist. Diese Tatsache sollte man sich auch bei Powerpoint-Präsentationen zunutze machen und den gesamten Lehrsaal nutzen. Ein Ausbilder, der seine Präsentation stur hinter seinem Computer hält und bei jedem Folienwechsel auf sein Touchpad/Maus klickt, arbeitet meiner Meinung nach nicht digital. Die einfachste Möglichkeit den gesamten Lehrsaal während der Präsentation zu nutzen und auch direkt mit den Teilnehmern zu interagieren ist ein Presenter. Den gibt es bereits für wenige Euro auf Amazon. Ich gehe allerdings gerne einen Schritt weiter: an den Beamer schließe ich einen Apple TV an, der die Grundlage für die drahtlose Präsentation bildet. Über AirPlay kann anschließend die Präsentation von einem iPad über den Apple TV am Beamer angezeigt werden. Das ermöglicht mir, mit dem iPad im gesamten Lehrsaal herumzulaufen und gleichzeitig die Präsentation zu steuern und sogar Zeichnungen oder Markierungen auf dieser vorzunehmen. Dadurch kann ich sogar in einem halben Stuhlkreis eine interaktive Präsentation halten und bin an keinen Punkt mehr gebunden. Zugegeben, manchmal ist es auch etwas lästig mit dem iPad herumzulaufen. Wenn ich das iPad für die Art der Präsentation nicht benötige, steuere ich die Präsentation einfach über meine Apple Watch. Diese Flexibilität ermöglicht auch konzeptionell viele neue Möglichkeiten, wofür jeder Teilnehmer dankbar sein wird. Das Zusammenspiel von Apple TV, iPad, Apple Watch und Keynote ist wirklich trivial und von Apple in diversen Support-Dokumenten ausführlich beschrieben. Der Aufbau vor Ort dauert ebenfalls keine Minute.
An dieser Stelle könnte man das Kapitel Powerpoint beenden und zum nächsten Kapitel übergehen. Meine Erfahrung bei Powerpoints ist allerdings, dass selbst abwechslungsreiche, praxisnahe und lebhaft vorgetragene Präsentationen irgendwann dazu verleiten, gedanklich abzuschweifen. Der Grund dafür ist einfach: der Zuhörer ist nicht gefordert, es macht keinen Unterschied ob er durchgängig aufpasst oder nicht. Aus diesem Grund habe ich für den Ausbildungsabschnitt "Feuerwehr – Gefährliche Stoffe und Güter" ein neues Konzept realisiert. Neben der Präsentation (natürlich nach den obigen Kritieren) wird parallel ein Spiel gespielt. Es handelt sich dabei um eine abgewandelte Form von "Wer wird Millionär?". Die Teilnehmer sollen zu bestimmten Zeitpunkten der Präsentation auf ihrem Smartphone/Tablet eine Frage zu dem gerade behandelten Thema beantworten. Wer am Ende der Präsentation die meisten Fragen korrekt beantwortet hat ist der Millionär und gewinnt eine Tüte Haribos. Durch dieses Konzept ist es mir möglich, die Aufmerksamkeit der Teilnehmer dauerhaft zu erhöhen – schließlich will niemand letzter werden. Wichtig ist an dieser Stelle den schmalen Grat zwischen spielerischer Motivation und Stresserzeugung (niemand soll bloßgestellt werden!) zu halten.
Das "Wer wird Millionär?"-Spiel habe ich mit Swift und dem Web-Framework Vapor als Swift Package realisiert. Es wird für den jeweiligen Lehrgang auf der Cloud Application Platform von Heroku deployt. Anschließend ist das Spiel online über eine bestimmte URL aufrufbar. Zu Beginn der Präsentation gibt jeder Teilnehmer dort seinen Namen ein und muss anschließend auf Fragen-Keys warten. Diese gebe ich im Laufe der Präsentationen an bestimmten Stellen bekannt. Hier ist ein Beispiel:
Gibt der Teilnehmer den Fragen-Key ein, wird anschließend eine Frage zu dem gerade behandelten Thema angezeigt:
Insgesamt sollen die Teilnehmer im Laufe der Präsentation zehn Fragen beantworten. Das (Zwischen-)Ergebnis dieses Spiels kann ich mir während der Präsentation grafisch und tabellarisch anzeigen lassen und dadurch auch sofort intervenieren, wenn ersichtlich ist, dass ein Thema von mehreren Personen noch nicht verstanden wurde. Viele Lehrgangsteilnehmer trauen sich leider insbesondere bei vermeintlich einfachen Themen nicht, vor allen ihre Frage zu stellen. Das ist sehr schade, immerhin haben diese Frage vielleicht noch mehr Teilnehmer. Durch dieses parallele Spiel bekomme ich solche Defizite sofort mit, wodurch letztlich die Erfolgsquote im Lehrgang steigt. Hier ist ein Beispiel eines solchen Ergebnis:
Bisher habe ich dieses neue Konzept bei drei Lehrgängen getestet. Das Feedback dazu war durchweg positiv. Aufgrund dieser Erfahrungen werde ich dieses Konzept nun dauerhaft übernehmen.
Digitale Möglichkeiten außerhalb des Lehrsaals nutzen
Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wertvoll digitale Möglichkeiten sind, wenn eine Präsenzlehre nicht möglich ist. Das medial verbreitete Feedback dazu ist allerdings, dass alle so schnell wie möglich zurück zum Präsenzbetrieb wollen. Dieses Feedback ist extrem schade, weil dadurch leider eine große Chance verpasst wurde. Ich kann mir das nur so erklären, dass oftmals ohne Sinn und Verstand versucht wurde, ein auf Präsenzlehre ausgelegtes Konzept in eine digitale Form zu quetschen. Dass dieser Ansatz nur schiefgehen kann, muss ich wahrscheinlich nicht weiter ausführen. Stattdessen sollte man sich Gedanken machen, wie die Präsenzlehre mit digitalen Möglichkeiten sinnvoll erweitert und verbessert werden kann. Immerhin zeigt der Erfolg von Lern-Plattformen wie simpleclub, dass Lernende solche digitalen Angebote gerne annehmen.
Individuelles Lernen ist das Hauptargument, warum digitale Möglichkeiten außerhalb des Lehrsaals eingesetzt werden sollten. Ich habe zu Beginn dieses Artikels erklärt, dass sich die Lehrgangsteilnehmer in diversen Aspekten unterscheiden. Das bedeutet damit automatisch auch, dass jeder Teilnehmer unterschiedlich lernt. Es ist also überhaupt nicht möglich, dass jede Lehrmethode bei jedem Teilnehmer vollständig funktioniert. Aus diesem Grund müssen Anreize geschaffen werden, dass Teilnehmer sich Inhalte, die sie nicht vollständig verstanden haben, noch einmal Zuhause ansehen und nachholen. Meiner Meinung nach funktioniert genau das mit digitalen Möglichkeiten am besten. Zusätzlich kann man natürlich auch Themen, die entweder inhaltlich oder konzeptionell nicht in die Präsenzlehre passen, durch digitale Möglichkeiten auslagern (klingt besser als "Hausaufgaben", oder? 😉).
Die Grundlage dafür, dass jeder Teilnehmer in seiner eigenen Geschwindigkeit lernen kann, ist ein Online-Speicher. In diesem können die entsprechenden Lehrmaterialien zur Verfügung gestellt werden. An dieser Stelle hängt es natürlich stark davon ab, welche Vorgaben eine Ausbildungsabteilung macht und welche finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Die Möglichkeiten reichen von einem klassischen Cloud-Speicher bis zu komplexen Lern-Plattformen wie Moodle. Aufgrund des notwendigen technischen Wissens und des immensen Wartungsaufwands würde ich von selbst gehosteten Lern-Plattformen immer absehen, auch wenn dadurch am wenigsten finanzielle Kosten entstehen. Selbst wenn es im Ausbilder-Team einen Informatiker gibt, der sich die Bereitstellung zutraut, würde ich ausdrücklich davon abraten. Was passiert, wenn dieser Ausbilder nicht mehr verfügbar ist? Was passiert bei Angriffen, die das technische Wissen des Ausbilders übersteigen? Was passiert bei unbewusst geöffneten Schwachstellen? Diese Liste könnte endlos weitergeführt werden. Moodle bietet beispielsweise die MoodleCloud an, bei der sich das Unternehmen selbst um das Hosting kümmert. Die Preise bewegen sich bei normalen Anwendungsfällen zwischen 100,00€ und 1.500,00€ jährlich. Moodle ist als Lern-Plattform natürlich eine Ideallösung. Ich kann verstehen, wenn sich manche Ausbilder mit dem Funktionsumfang und den Möglichkeiten davon zunächst überfordert fühlen. Obwohl ich ausdrücklich den Einsatz von solchen Lern-Plattformen empfehle, sind klassische Online-Speicher für den Anfang natürlich auch ausreichend. Das Ziel muss sein, dass jeder Teilnehmer zu jeder Zeit und von überall aus Zugriff auf die Lehrmaterialen hat und dadurch in seiner eigenen Geschwindigkeit (nach-)lernen kann.
Ich verfolge bei meinen Ausbildungsabschnitten den Ansatz, ausnahmslos alles online zur Verfügung zu stellen, das im Präsenzbetrieb gemacht wurde. Damit sind also nicht nur die offensichtlichen Dinge wie Lehrmaterialien und Powerpoints gemeint, sondern auch Ergebnisse, die andere Lehrmethoden hervorgebracht haben. Wenn ein bestimmtes Thema beispielsweise als Gruppenarbeit gemeinsam erarbeitet und anschließend als Präsentation den anderen vorgestellt wurde, dann werden auch die Flipcharts online zur Verfügung gestellt. Denkbar wäre natürlich auch, die Vorträge (natürlich nur bei Einverständnis) aufzunehmen und den Teilnehmern dann anschließend zur Verfügung zu stellen. Gerade in der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung ist so etwas häufig auch bei praktischen Einsatzszenarios gewünscht. Beim Ausbildungsabschnitt "Rettung – Praktische Fallbeispiele" bietet sich das auch wunderbar an: es wird (natürlich nur bei Einverständnis) einfach das praktische Einsatzszenario (z.B. arterielle Blutung) aufgenommen und anschließend allen zur Verfügung gestellt. Das gibt gerade unsicheren Teilnehmern vor der Abschlussprüfung nochmal die Möglichkeit das strukturierte Vorgehen visuell zu wiederholen. Wichtig ist in meinen Augen allerdings, Lehrmaterialien nicht vorab zur Verfügung zu stellen, da dies bei vielen Lehrmethoden bei der Durchführung zu Problemen führen kann. Umgekehrt gilt allerdings, dass die Lehrmaterialien so schnell wie möglich nach dem Präsenzbetrieb zur Verfügung gestellt werden sollten. Hier zeigt sich auch die Stärke von Lern-Plattformen wie Moodle, bei denen Dateien zu bestimmten Terminen gestaffelt freigegeben werden können.
Zu Beginn dieses Abschnitts habe ich erklärt, dass die digitalen Möglichkeiten so genutzt werden sollten, dass sie die Präsenzlehre sinnvoll erweitern und verbessern. Damit sollen also primär Inhalte gefestigt und vertieft werden, die in der Präsenzlehre vermittelt wurden. Sekundär können auch weitere Inhalte vermittelt werden, um über den metaphorischen Tellerrand zu blicken und möglicherweise Verbindungen und Schnittstellen zwischen den Themen zu zeigen. Eine gute Möglichkeit dafür sind Videos, da damit auch die Motivationsschwelle für die Teilnehmer sehr gering gehalten werden kann. Ein interessant gestaltetes Video schaut man sich abends schließlich eher an, als 20 Seiten Text zu lesen. Die COVID-19-Pandemie spielt diesem Konzept sehr in die Karten, denn viele Feuerwehren in Deutschland haben zur Vermeidung von Kontakten Videos zu bestimmten Lehrinhalten online zur Verfügung gestellt. Als Ausbilder muss man also nicht immer das Rad neu erfinden, sondern kann auch fertige Videos von anderen Ausbildern nutzen, solange entsprechende Lizenzen dies gestatten. Nachfolgend eine kleine Auswahl an Kanälen, deren Videos ich überwiegend empfehlen kann:
Zwar bieten diese Kanäle eine sehr große Auswahl an guten Videos an, allerdings gibt es auch Themen, zu denen es keine Videos gibt oder die existierenden Videos nicht den eigenen Ansprüchen genügen. In diesen Fällen bietet es sich an, die Videos einfach selbst zu erstellen. Gerade bei der ehrenamtlichen Feuerwehrausbildung muss an dieser Stelle natürlich berücksichtigt werden, wie viel Zeit dafür objektiv investiert werden kann. Ich bin ein Fan davon, bei solchen Lehrvideos sowohl die Inhalte als auch den Ausbilder darzustellen. Das ist relativ einfach zu realisieren, indem zwei Videos übereinander gelegt werden. Das Video auf Ebene 1 stellt die zu vermittelnden Inhalte dar und das Video auf Ebene 2 enthält die Aufzeichnung des Ausbilders. Klingt kompliziert? Ist es nicht, hier ein Beispiel aus meinem Informatik-Studium:
Aus Erfahrungen von bisherigen Lehrgängen macht verständlicherweise die Abschlussprüfung den meisten Lehrgangsteilnehmern Sorgen – teilweise sogar Angst. Obwohl ich den Ansatz grundsätzlich gut finde, gesamte Lehrgänge zu bewerten und dann von der Gesamtleistung ein Bestehen des Lehrgangs abhängig zu machen, so gibt es auch viele Argumente für klassische Abschlussprüfungen. Häufig liegt eine solche Entscheidung aber nicht am einzelnen Ausbilder, sondern an diversen Vorgaben, die erfüllt werden müssen. Die Frage ist also, wie den Teilnehmern die Sorgen vor der Abschlussprüfung genommen werden können. Am einfachsten geht das, wenn die Teilnehmer davon überzeugt sind, dass sie das notwendige Wissen zum Bestehen der Prüfung verinnerlicht haben. Es macht also Sinn, den Teilnehmern mit ausreichend Abstand vor der Abschlussprüfung Lernzielkontrollen zur Verfügung zu stellen, mit denen sie selbstständig Defizite erkennen und ausgleichen können. Natürlich könnte man an dieser Stelle wieder Word öffnen, ein paar Fragen runterschreiben und anschließend ausdrucken. Viel sinnvoller ist es aber, eine Online-Abfrage zu verwenden, die bei jeder falschen Antwort konkrete Tipps gibt, wie das fehlende Wissen bis zur Abschlussprüfung nachgeholt werden kann. So kann jeder Teilnehmer individuell in seiner Freizeit sein Wissen kontrollieren und bei Defiziten individuell Themen nachholen.
Gute Erfahrungen habe ich bei solchen Konzepten mit Typeform gemacht. Damit können sehr einfach Abfragen erstellt werden und auf Basis von Eingaben der Teilnehmer Antworten angezeigt werden. Gibt der Teilnehmer beispielsweise eine falsche Antwort ein, kann darauf basierend eine individuelle Hilfestellung angezeigt werden. Solche Funktionalitäten sind in ähnlicher Form bei Moodle natürlich integriert. Hier ist ein Ausschnitt aus der Lernzielkontrolle vom Ausbildungsabschnitt "Rettung":
Bei einer falschen Antwort wird folgender Hinweis angezeigt:
Im Rahmen dieses Artikels habe ich bereits mehrfach erklärt, dass Präsenzlehre viele Vorteile hat. Es gibt allerdings auch theorielastige Inhalte, die problemlos remote vermittelt werden können. Es kann also durchaus sinnvoll sein, einen Lehrgangsabend (z.B. 4 Stunden) vollständig online durchzuführen. Insbesondere wenn Teilnehmer den ganzen Tag gearbeitet haben, sich umziehen und auf die Feuerwache kommen müssen, werden sie für diese Abwechslung dankbar sein. Ein für dieses Konzept passender Ausbildungsabschnitt ist beispielsweise der theoretische Teil von "Feuerwehr – THL VU". Realisierungsmöglichkeiten für dieses Konzept gibt es genug: Microsoft Teams, Cisco Webex, Zoom, Discord, Slack, GoToMeeting...
Auch praktische Einsatzübungen können mit digitalen Hilfsmitteln sinnvoll erweitert werden. Egal wie viel Mühe man sich gibt, jedes vorgegebene Szenario enthält Übungskünstlichkeit. Die Lehrgangsteilnehmer müssen sich also bestimmte Dinge bei Einsatzübungen vorstellen, da diese nicht real dargestellt werden können. Typische Beispiele dafür sind Feuerschein, sichtbare Flammen oder nicht gut simulierbare Rauchentwicklungen. Nicht selten enthält bei Einsatzübungen oder Abschlussprüfungen der Befehl vom Gruppenführer daher Anhängsel wie "Zur Lage: ..., aus diesem Schacht schlagen Flammen heraus". Diese Übungskünstlichkeit ist nicht nur nervig, sondern kann gerade in Abschlussprüfungen zu kritischen (also erfolgsgefährdenden) Situationen führen. Dieser Übungskünstlichkeit kann durch Augmented Reality entgegengewirkt werden. Das Funktionsprinzip von Augmented Reality wird von Apple hier mit Beispielen erklärt. Das Tablet des Ausbilders fungiert somit für die Teilnehmer als "Guckloch" für das reale Einsatzszenario. Es filmt dabei die reale Umgebung und softwareseitig wird diese reale Umgebung manipuliert. Die Manipulation könnte beispielsweise so aussehen, dass Rauch und Flammen auf ein Objekt gelegt werden. Die Massey Universität von Neuseeland hat ein Video veröffentlicht, das zeigt, wie so etwas in Zukunft auch für Schulungen von Laien bei Bränden genutzt werden kann. Hier ist ein Ausschnitt des Videos:
Leider gibt es bisher keine App, die so etwas für die Feuerwehrausbildung anbietet. Ich habe mich deswegen dazu entschlossen, dafür in den kommenden Monaten einen Prototypen zu entwickeln und kostenlos (ggf. auch als Open-Source) zur Verfügung zu stellen. Nutzen werde ich dafür ARKit und RealityKit von Apple, die App wird deswegen nur auf Apple-Geräten funktionieren.
Digitale Möglichkeiten dienen nicht nur den Teilnehmern
Bisher haben alle vorgestellten digitalen Möglichkeiten eine Verbesserung für die Lehrgangsteilnehmer zum Ziel gehabt. Digitale Hilfsmittel können aber auch das Leben des Ausbilders erleichtern. Gerade bei Einsatzübungen ist es oftmals schwierig, eine Funktion (z.B. Gruppenführer) und gleichzeitig das Aufschreiben des Feedbacks unter einen Hut zu bekommen. Mit meinem iPad funktioniert das leider grundsätzlich nicht, weil ich dafür beide Hände benötige. Aus diesem Grund verwende ich zum Aufschreiben des Feedbacks mittlerweile mein iPhone. Das lenkt aber leider gleichzeitig von der Einsatzübung ab und ist auch strukturell nicht ideal: das Feedback steht in der Notizen-App als unstrukturierter Fließtext und die dazugehörigen Videos/Fotos sind in der Fotos-App. Das funktioniert zwar, ich habe mich aber schon mehrmals dabei erwischt, wie ich zunächst überlegen musste, welchem Trupp welches Feedback gilt und was ich mit dem ein oder anderen Satz eigentlich gemeint habe. Aufgrund dieser Tatsache, entwickle ich gerade eine iOS-App, die genau diese Probleme lösen soll. Die App hat jeweils einen Tab für jeden Trupp und arbeitet mit Kategorien. Fällt ein Fehler in der Einsatzübung auf, muss nur durch die vielen Kategorien navigiert werden: "Fehler" => "Fehlende Ausrüstung" => "Wärmebildkamera". Außerdem können an solche Eintragungen Videos/Fotos angehängt werden. Das ist beispielsweise bei Türöffnungen im Innenangriff sehr hilfreich, wenn in der Nachbesprechung nicht mehr klar ist, wer sich wo platziert hat oder die Lehrgangsteilnehmer zum "Beweis" die Sicht von außen haben wollen. Falls es die Zeit zulässt, können die Trupps natürlich auch mit GoPros ausgerüstet werden und die gesamte Einsatzübung filmen. In der Übungsnachbesprechung können dann die entscheidenden Szenen gemeinsam aus Trupp-Perspektive angesehen werden. Die gerade beschriebene iOS-App wird nach Fertigstellung und Erprobung kostenlos von mir zur Verfügung gestellt.
Nicht nur die inhaltliche Vorbereitung eines Lehrgangs ist viel Arbeit, auch die grundsätzliche Organisation mit den Lehrgangsteilnehmern ist komplex. Insbesondere wenn Probleme auftreten, beispielsweise wenn ein Teilnehmer krank wird, werden die Auswirkungen einer schlechten Organisation schnell bemerkbar. Digitale Möglichkeiten können auch an dieser Stelle untersützen. Zur zentralen Speicherung von Daten der Teilnehmer habe ich eine Software entwickelt, über die jeder Teilnehmer den Ausbildern seine Daten sicher zur Verfügung stellen kann. Sicher ist bei dieser Software wortwörtlich gemeint: alle Daten werden mit AES-256 symmetrisch verschlüsselt. Zugriff auf den geheimen Schlüssel (32 Zeichen) haben ausschließlich die Ausbilder, die auf diese Daten zugreifen müssen. Die verschlüsselten Daten werden automatisch innerhalb von 36 Stunden nach der Abschlussprüfung aus der Datenbank gelöscht. Ähnlich wie das "Wer wird Millionär?"-Spiel ist diese Software mit Swift und dem Web-Framework Vapor als Swift Package realisiert. Sie wird für den jeweiligen Lehrgang auf der Cloud Application Platform von Heroku deployt. Die öffentliche Seite für die Teilnehmer sieht wie folgt aus:
Henry Ford, dem Gründer des Automobilherstellers Ford Motor Company, wird das folgende Zitat zugeschrieben:
Anyone who stops learning is old, whether at twenty or eighty. Anyone who keeps learning stays young.
Frei übersetzt bedeuten diese Worte, dass jeder alt ist, der aufhört zu lernen – egal, ob er zwanzig oder achtzig Jahre alt ist. Jeder, der weiterhin lernt, ist und bleibt jung. Selbst ein Ausbilder mit 30 Jahren Diensterfahrung sollte deswegen nie aufhören, sich neues Wissen anzueignen. Damit ist aber nicht nur das fachliche Wissen gemeint. Zu jedem guten Ausbilder gehört auch die Fähigkeit, kritisch zu hinterfragen, wie erfolgreich und zielführend seine Ausbildung ist. Schließlich hat niemand etwas von einem Ausbilder, der zwar fachlich unschlagbar ist, Inhalte aber nicht vermitteln kann. Damit die eigene Ausbildungsleistung verbessert werden kann, ist das Feedback der Lehrgangsteilnehmer unabdingbar. Leider habe ich in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass bei klassischen Feedbackrunden nach der Abschlussprüfung die positiven Kritiken überwiegen. Diese sind zwar schön anzuhören, verbessern kann man durch solche Kritiken seine Ausbildungsleistung aber nur selten. Da ich insbesondere an der negativen Kritik interessiert bin, diese aber häufig nicht ehrlich im Lehrsaal vor allen geäußert wird, habe ich wieder eine entsprechende Software entwickelt. Technisch gesehen ist diese ein Anhängsel der oben genannten Software für die Lehrgangsdaten. Aus diesem Grund verwendet sie die gleichen Technologien wie oben beschrieben. Die Vorteile dieser Software sind, dass die Lehrgangsteilnehmer ihr Feedback anonym abgeben, unangenehme Themen ansprechen und mir auch noch eine gewisse Zeit nach Lehrgangsende Rückmeldung geben können. Die Feedback-Seite ist bewusst sehr minimalisitisch gehalten, damit Teilnehmer wirklich nur dazu Feedback geben können, was sie selbst beschäftigt. Obligatorische Feedback-Kategorien hindern meiner Erfahrung nach Teilnehmer eher daran, Feedback abzugeben. Aus diesem Grund besteht die Feedback-Seite lediglich aus einem Textfeld:
Abschließend möchte ich nochmals die Verwendung von Lern-Plattformen wie Moodle empfehlen. Solche fertigen Systeme haben Funktionalitäten wie oben beschrieben bereits standardmäßig integriert. Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden, wenn man einfach verhältnismäßig wenig Geld in die Hand nimmt und sich für solche Lern-Plattformen entscheidet. In meiner Ausbildung zum Ausbilder hat ein toller Kollege den Spruch geprägt: "Ausbildung kostet Geld. Zumindest, wenn sie gut und erfolgreich sein soll". Mit ein paar Jahren Abstand kann ich für mich resümieren: er hat absolut Recht.
Fazit
Obwohl viele Feuerwehrangehörige glauben, sie seien vom Himmel gefallene und allwissende Götter, die kein Training benötigen, wird sich fehlende Ausbildung spätestens im ersten kritischen Einsatz zeigen. Die entscheidende Frage ist daher, wie Wissensvermittlung im Rahmen der Feuerwehr interessant, motivierend und lehrreich gestaltet werden kann. Ich bin fest davon überzeugt, dass die digitalen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts einen großen Beitrag dazu leisten können. Die in diesem Artikel vorgestellten Beispiele sind natürlich nur eine kleine Auswahl, sie sollen aber zeigen, wie ich mir eine moderne Feuerwehrausbildung vorstelle. Meine bisherigen Erfahrungen damit sind insgesamt sehr gut und das Feedback der Lehrgangsteilnehmer diesbezüglich ist ebenfalls durchweg positiv. Ich habe daher die Hoffnung, dass meine bisherigen Erfahrungen den ein oder anderen Ausbilder dazu motivieren, ebenfalls die digitalen Möglichkeiten unserer aktuellen Zeit zu nutzen.
Natürlich kann ich auch nachvollziehen, dass diese Konzepte gerade auf technisch weniger versierte Ausbilder abschreckend wirken können. Allerdings muss sich jeder eingestehen, dass sich die Zeiten geändert haben und unsere Welt immer digitaler und vernetzter wird. Aus diesem Grund steigt auch die Erwartungshaltung neuer Generationen von Lehrgangsteilnehmern in diesem Bereich. Wenn Feuerwehr für junge Menschen weiterhin attraktiv bleiben soll, muss sich auch in der Feuerwehrausbildung etwas bewegen.